Christoph Steinbach - lila Baumblüte vor Forsythie 2, Foto 2018-04

Jede und jeder von uns ist Körperwesen, Seelengeist und Selbst zugleich.

 

Als Körperwesen leben wir in der über die ersten fünf Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten sowie über das Körperempfinden begreifbaren dreidimensionalen Welt. Wir gehen, stehen, sprechen miteinander, tippen Zahlen und Buchstaben in Computer, geben frischen Salbei in die Pfanne, berühren andere Körperwesen, sägen das Holz, lachen und bauen Zäune. Wir haben einen Körper und sind auch Körper. Wir nehmen den Wind auf der Haut wahr, hören die Worte des Mitmenschen, sagen unsere Meinung, sehen den Zug einfahren, tasten den feuchten Klee auf der Wiese. Der Körper, der wir sind, spricht zu uns in jedem Augenblick in Ausdrücken wie: hier ein Ziehen, dort ein Drücken, hier ein Kribbeln und nach und nach ein wohliges Pulsieren, das sich im gesamten Raum des Körpers ausbreitet, wenn ich einmal aus dem Raum des Denkens heraustrete und mich meiner physischen Gestalt widme und zuwende. Doch oh weh, die Zeit ist knapp! Es gibt noch so viel zu tun heute … ;-o

 

Als Weltmenschen übersehen wir die Welt der Seele. Der schwerwiegendste Irrglaube der Alten Zeit ist, die ‹innere Welt› allein als Fluss von elektromagnetischen Impulsen durch das mit anderen Menschen völlig unverbundene Gehirn zu sehen. In diesem Glauben haben wir uns mehrere Jahrtausende lang vor allem der ‹äußeren Welt› zugewendet und so das Werk der Alten Zeit pünktlich zur Jahrtausendwende vollbracht: die meisten Menschen der westlichen Welt leben seit drei Generationen weitgehend ohne Übergriffe durch physische Feinde, ohne Epidemien, Hungersnöte und vor Kälte zu zittern. Wir haben Kommunikations- und Transportnetzwerke erschaffen, die die Welt umspannen und einen regen Austausch über die Grenzen der Kulturen hinweg ermöglichen. Es ist gelungen und die Türen zur Neuen Zeit stehen uns offen.

 

Was früher nur Einzelne erfuhren, verbreitet sich heute für jede und jeden erreichbar: das wahre und wirkliche Erleben der Welt der Seele, der Ebene des Selbst, das liebevoll und weise das Selbst eines jeden Menschen und Wesens zugleich ist, das alles Lebendige in Person ist, das Leben selbst. Im Außen gibt es unterschiedliche Formen, im Innern ist jede und jeder von uns reine Lebendigkeit und in dieser von keinem anderen Wesen verschieden. Wer den anderen tritt, tritt sich selbst. Wer den Nächsten liebt, kann dieses nur mit offenem Herzen tun und spürt und empfindet die Eine Liebe, die alles verbindet. Es ist möglich, in jedem Augenblick, ganz gleich in welchen Umständen, in erlebter Lebendigkeit, innerer Weite, Leichtigkeit, mit innerem Lächeln, in Reinheit, Frieden und Liebe zu sein, zu tun und zu wirken. Dieses ist das Gewahrsein des Selbst, das diese Qualitäten unwandelbar in jedem Atemzug ist. Zugleich ist das Selbst auch die, der und das, das Alles gestaltet und bewirkt. Jeder Mensch ist Erleber und Schöpfer zugleich. Als Körperwesen sind wir im Physischen voneinander abgegrenzt, als Seelengeist bereits recht verbunden und als Selbst wie eins. Aufgrund der Verbundenheit klappt nicht immer alles, was das ‹eigene› Denken sich für heute vorgenommen hat zu erschaffen ;-) Aus gutem Grund, denn die Neue Zeit ist ein gemeinsames Werk.

 

Die Welt der Seele liegt zwischen Himmel und Erde. Aus heutigem Bewusstsein heraus ist die Welt der Seele erlebbar als Denken, als Hören und Sehen der Gedanken, als Fühlen und Spüren. Spüren ist ein weites Feld des Erlebens, das bis heute noch weitgehend im Unbewussten liegt. Im Seelischen sind Berührungen und Einwirkungen anderer Seelengeister wahr und wirklich!

 

Denken ist innere Kommunikation. Zugleich bewegt sich der Mensch im Denken durch innere Räume und Strukturen des Verstandes, durch das teils eigene und teils kollektive Weltbild. Der Verstand muss mit in die Neue Zeit! Versuche nicht, ihn dauerhaft stillzuhalten ;-) Denken ist Teil unseres Erlebens und Wirkens, ein liebevolles, hilfreiches Werkzeug der Kommunikation und geistigen Gestaltung. Auch im Denken ist das Eine Selbst erkennbar, die Verbundenheit mit dem Leben selbst. In der Alten Zeit waren die Räume des Denkens voller Wände und Illusionen. Es gibt Wege aus diesen Räumen heraus, aus dem Leben im Kopf, aus dem Denken hinaus in die Weite des vollständige Erleben. Es ist Zeit, unser Denken zu öffnen für ein Leben und Erleben, das für den Verstand nicht fassbar ist.

 

Hier ist ein Einstiegsgedanke in die Neue Zeit: Die von den ersten fünf Sinnen begreifbare Welt ist nur eine von vielen räumlichen Dimensionen, ist nur die dritte, ist nur eine von vielen Sphären unseres Seins und Wirkens, die sich alle zeitgleich und überall durchdringen und in denen wir zugleich lebendig sind. Wir haben mehr als nur den dreidimensionalen, ‹physischen› Körper, wir sind auch als Seelengeist Körper, haben seelische Aufgaben, berühren, erschaffen, gestalten und haben seelische Verletzungen. Das, was der Weltmensch kaum beachtenswert findet, ist eine Welt, die so weitreichend, so voller Tun und Geschehen, so voller Leben ist, wie die ‹physische Welt› auch! Jeden Tag, jeden Augenblick spricht die Seele ebenso mit anderen Seelen, tut, berührt, begreift, erlebt, erfährt, wie auch der Mensch mit dem physischen Körper greift, spricht, isst und das Fahrrad nach der Ampel in die Kurve lenkt. Wir gehen nicht nur im Schlaf in eine andere Sphäre des Daseins, wir sind in jedem Augenblick, hier und jetzt, in zwei Sphären zugleich inkarniert. Sind Sie, bist du so mutig, dieses als wahr anzunehmen? Gehörst du zu den Menschen, die es wach erleben?

 

Was ich hier sage, ist wahr erlebbar. ‹Wahr›, weil es wahrnehmbar ist. Wir haben mehr als nur fünf Sinne, wir spüren auch. Wer Mut hat und in Liebe zu sich selbst lebt, die und der kann die in der Alten Zeit weitgehend überdeckten Wahrnehmungen der Seele und des Selbst ‹wahr› nehmen und sein Leben in wundersamer, im positiven Sinne magischer Weise öffnen, im Austausch mit der Natur, dem Leben, den Mitmenschen, den Nächsten und Pionieren der Neuen Zeit.

 

Im Seelischen gibt es manches zu erleben, das in der physischen Welt nicht zu finden ist: tiefe Berührung, das wahre und wirkliche Band der Liebe zwischen zwei Menschen, Einklang mit der Natur, Glück, Verbundenheit, wundersames, zeitgleiches Geschehen, tiefer Sinn, Hilfe und Unterstützung von Kräften und Wesen voller Weisheit und Weitblick und nicht zuletzt: Erfüllung. Die Welt ist voller Befriedigung der Sinne und des Körpers ‒ wahre Erfüllung schenkt nur das Selbst, indem du dir selbst nahe lebst, indem du ganz du selbst bist, mit den Nächsten und dem Einen Leben verbunden, in einem einzigen Fluss.