Wir sind Körperwesen, Seelengeist und Selbst. Vergiss das auch in den Augenblicken des Alltags nicht. Als Selbst bist du weise, in vom Denken nicht begreifbarer Weise mit deinen Nächsten und mit allem Leben verbunden. Die heilsamste, wirkungsvollste Weise zu leben ist aus dem Selbst heraus.
Wenn ein Gedanken in dir auftaucht, eine Idee, ein innerer Vorschlag, so höre den Gedanken, siehe seinen Inhalt und fühle, spüre und empfinde deinen Körper zugleich. Hat sich im Auftauchen des Gedankens deine Stimmung verändert, dein Gefühlsgemisch, hat sich ‹dein Feld› zusammengezogen, geweitet, was sagt dein Körper dazu?
Allein das Selbst macht das Gefühl. Es kann von außen nicht gemacht werden. Alles ‹gut› und ‹schlecht› ist allein ein Ausdruck deines eigenen Gefühls, eine Weisung deines Selbst. Das Denken etikettiert alles Mögliche mit der Aufschrift ‹gut› und ‹schlecht›, doch weiß auf sich selbst gestellt nicht, was wahrhaft gut und schlecht für dich in diesem Augenblick ist. Alles scheinbar Gute und Schlechte im Denken ist alt, Moral, ein Konzept.
Freude ist ein Zeichen deines Selbst, auf dem Weg deiner Seele zu sein, auch äußeren Impulsen zu folgen, in die Welt, unter Menschen zu gehen, das zu essen, was vor dir ist.
Das Sinken der Stimmung ist ein Zeichen des Selbst, innezuhalten, sich zu besinnen, den Körper zu empfinden, im vollen Umfang zu fühlen, zu spüren und sich mehr mit dir selbst zu verbinden. Dich nicht von äußeren Impulsen leiten zu lassen, dich nicht von dir selbst abzulenken.
Allen Anklang mit der Welt macht das Eine Selbst. Erkaufe ihn dir nicht! Erzwinge ihn nicht. Allein du selbst weißt tief in dir, was dein Weg ist, welche Aufgaben die deinen sind, welche Schatten gesehen werden wollen, welche Beziehungen gelebt und welche beendet werden wollen.
Prüfe allzeit, ob du aus den Räumen des Denkens herausgetreten bist, ob du deinen Körper empfindest, sein feines Pulsieren, ob du deine Stimmung wahrhaft fühlt, ob du dich selbst spürst.
Finde innere Weisung in Momenten, in denen du dir selbst nahe bist. Gehe in dieser Weisung auch durch Hektik, Stress, Ablenkung und Einwirkung hindurch. Lasse dich durch keine äußeren Kraft von deiner inneren Weisung abbringen.
Falls du dich selbst, deine innere Führung in manchen Momenten nicht findest: Sei liebevoll und fürsorglich mit dir, vertraue, dass du dir selbst bald wieder nahe sein wirst, halte das Gewahrsein und treffe in dieser selbst abgelenkten Zeit keine großen Entscheidungen.
Vertrauen, dass das Leben keine Fehler macht. Du selbst kannst dich jedoch verletzen und auch jeden, der von sich selbst abgelenkt ist. Bemerke, wenn dich etwas umfängt und sei in dieser Zeit mit dir besonders achtsam.
Der inneren Führung zu folgen ist Freude, macht Spaß, erfüllt dein Leben auf Arten und Weisen, auf die du nie im Leben im Denken gekommen wärst! :-)
Eine Phase der tiefen Stimmung, des In-Sich-Kehrens, der Selbstbesinnung gehört zur Entwicklung dazu. Mitunter braucht es einen inneren Umbau und der geht nicht über Nacht vonstatten. Möglicherweise ist ein Umdenken nötig, eine Erfahrung, die dir einen alten Irrglauben, eine verletzende Angewohnheit, ein selbstzerstörerisches Tun aufzeigt. Vertraue dich deiner inneren Führung an, auch wenn sie dich mitunter durch trübe Gewässer und kalte Strömungen zieht. Bleibe mit dir selbst im Kontakt!